Die Hochdrucklampen - Seite

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Eins meiner Hobbys ist das Sammeln von Lampen, die Treibstoff unter Druck verbrennen. Ziel ist, alle Teile der Sammlung in einen funktionstüchtigen Zustand zu bringen und zu erhalten.

 

 

Gesammelte Exemplare:

 

1) Coleman Benzinlampe "Adjustable Two Mantle" (Bilder 1 und 2.): neueres Baujahr (ca 1988), sehr leicht zu bedienen und wartungsfrei, im Originalzustand. Bemerkenswert ist die Selbstreinigung des Glases durch Pyrolyse: man sieht, daß auf dem Glas in der Nähe der Glühstrümpfe der Ruß von allein abgebrannt ist.

2) Coleman Benzinlampe älteren Baujahrs (Bild 3, nicht auf dem Gruppenfoto, aber voll funktionsfähig). Der Vergaser ist mit der neueren Lampe (1) kompatibel. Es gibt getrennte Hebel für die Düsennadel und das Absperrventil !

3) Indische Petromax HK 350 (Bilder 4 und 5, auf Gruppenfoto links). Im ausgeschalteten Zustand mit original indischem Glas, aus Fensterglasstücken zusammengestückelt und mit Blumendraht fixiert. Im Betrieb mit Coleman Glas. Man beachte das Stück Schlauch zm Aufpumpen mithilfe einer Fahrradpumpe.

 

4) Kartuschenlampe für Campinggazkartuschen und kompatible (Bilder 6 und 7)

5) Chinesische Sea Anchor, 500 HK (Bilder 8, 9). Bild 10 zeigt das gepatchte Oberteil. Zwei Probleme mußten behoben werden: das Mischrohr war mit einer Klemme fixiert, die sich durch Temperaturschwankungen immer wieder gelockert hat, und im Mischrohr war über der Düse ein Messing-Paddel zur Feineinstellung des Gemischs, das durch die Hitze bald spröde wurde und sich zerbröselt hat. Das Paddel wurde entfernt, das Gewindeloch mit Auspuffkit verschlossen und mit einer Schlauchklemme abgedeckt. Auch die Klemme, die das Mischrohr (nicht) hält, wurde ausgebaut und eine zweite Schlauchklemme in der Mitte des Mischrohrs angebracht, um das Mischrohr zu halten.

 

 

Der Brennstoff:

 

Für die Petroleumlampen ist Grillanzünder in Deutschland die günstigste Alternative. Oft handelt es sich bei flüssigem Grillanzünder um bestes Paraffin.Auf Gefahrenklasse IIIa achten. In Frankreich gibt es von September bis März in Supermärkten Heizpetroleum in Gebinden von 5, 10 und 20 Liter. Der durchsichtige Kanister enthält besonders geruchsarmen Brennstoff, es sind sogar genauestens die Alkane angegeben, die dabei sind. Auffallend ist die gelbe Einfärbung, die wohl verhindern soll, daß der Stoff in Fahrzeugen mit Selbstzündermotor zum Einsatz kommt, obwohl der Preis knapp über dem des dafür vorgesehenen Kraftstoffs liegt. In dem schwarzen Kanister ist genau das drin, was man auf deutsch als Petroleum bezeichnet ("distillats légers hydrotraités [pétrole]"). Ganz rechts das Etikett. Der Preis ist vergleichbar mit dem von Dieselkraftstoff, eine eventuelle Farbkennzeichnung ist wegen dem schwarzen Kanister nicht zu erkennen.

Die Benzinlampen laufen übrigens mit Waschbenzin und der Kartuschenbrenner mit den passenden Dosen...



Kocher:

Hier ein er von meinen beiden Petroleumkochern. Es gibt sie fast baugleich von den verschiedensten Herstellern. Eine Wissenschaft für sich sind die Details am Brenner, wobei zwischen Geräusch- und Leisebrennern entschieden wird. Die Leistung soll vergleichbar sein, aber die lauteren Exemplare dafür weniger windempfindlich sein.








Docht-Ofen:

Neuerdings bin ich auch im Besitz eines Petroleum-Ofens mit Glasfaserdocht, Marke Fujika. Ein besonderes Schnäppchen, weil so gut wie unbenutzt. Das Gerät ist ca. 45 cm hoch und bietet im Tank Platz für ein paar Liter Petroleum. Heizleistung ist schätzungsweise 2..3 kW und das geht sogar einigermaßen geruchsarm, nur beim Löschen stinkt es gelegentlich. Den Glasfaserdocht muß man sich als einen Schlauch aus Glasfasermatte vorstellen, der mit der Verstelleinrichtung auf einem Metallzylinder hoch und runterbewegt werden kann. Genau da lag das Problem: weil der Schlauch in sich verkrempelt war, ließ er sich nicht mehr in der Höhe verstellen, worauf sich der Vorbesitzer sehr leicht von dem Gerät getrennt hat.





Brennstoff Fortsetzung:

Wegen den zahlreichen Geräten und insbesondere dem zu erwartenden etwas höheren Durchsatz des Ofens hat sich ein größere Vorrat an Petroleum bei mir angesammelt:



Ach ja, neben den Tanks steht auch noch ein Petroleumgerät, hätte ich doch fast vergessen :)



Coleman 246:

Hier ein neueres Flohmarkt-Schnäppchen, eine Coleman 246. Die Besonderheit ist das Glas von Petromax. Normalerweise hat diese Lampe ein bauchiges Glas, das anscheinend durch das einer Petromax 250 HK ersetzt wurde, die nicht mehr gebaut wird. Bilder von vor und nach der Reinigung:





Tilley x246:

Kurz vor Halloween habe ich meine erste Engländerin erworben. Bis auf den angerosteten Vergaser und die Haube ist sie recht gut erhalten. Der Tank ist nur oberflächlich korrodiert, hat aber innen keinen Rost und ist frei von Rissen.rL

Sehr typisch sind das Traggestell und die Art, wie es auf dem Tank befestigt ist, das trichterförmige Glas und der Zweilochglühstrumpf, der den Vergaser umgibt. Die Pumpe läßt sich komplett mit ihrem Zylinder rausschrauben und dient so gleichzeitig als Tankdeckel.

Alles wird zerlegt und mit Petroleum, Silikonspray und Chrompflegemittel behandelt. Die Pumpe, vom Vorbesitzer mit einer ätzend stinkenden Flüssigkeit gefüllt, wird entleert und mit vollsynthetischem 5W40 Motoröl geschmiert. Nach dem Zusammenbau glänzt alles fast wie neu, bis auf die Haube mit ihrer leicht abgesprungener Emaille.





Sievert 290:

Auch Kocher und Lötlampen sind in meiner Sammlung willkommen. Diese Gerät vereint beides in einem, denn es handelt sich um im Prinzip um eine Lötlampe mit vertikalem Brenner und Abstellmöglichkeit. Benutzt wurde das Teil anscheinend auf Eisenbahnbaustellen, um Zinn zu schmelzen und damit Oberleitungen zu löten. Die Flamme ist zum Kochen doch eher zu stark fokalisiert. Die Pumpe ist verdreckt und das Leder gerissen, man kriegt zunächst keinen Druck aufgebaut.



Hier das Flammrohr von oben und das Ventil mit Vorwärmschale, die auf Petroleumbetrieb hindeutet.

Nochmal das vertikale Flammrohr bei abgenommenem Oberteil, Pumpenschacht ohne Pumpe, und daneben verschiedene Pumpenteile, unten das Original und darüber, mit Holzgriff, die Pumpe einer Tilley FL6 mit dazugehörigem Schacht. Verwendet wird nur das innere Teil.

Das Flammenbild ändert sich bei zunehmender Temperatur schnell von gelb nach blau. Links brennt noch im Hintergrund die Spiritusflamme. Das Geräusch entspricht wohl dem einer sehr großen Lötlampe.

So sieht der Kocher nach gründlicher Reinigung, mit Tilley Pumpe aus. Für die Instandsetzung war neben der Ersatzpumpe eine gründliche Tankreinigung mit Sand, Petroleum und Druckluft nötig, dazu zwei Dichtringe aus dem Sanitärbereich für den Pumpenschacht, die mit dem Dremel aufgeweitet werden mußten, und ein Stück einzelne Faser von Peters Glasseidenschlauch als Dichtung für das beschädigte Düsengewinde.





Barthel K 5512:



Links das ganze Gerät, rechts ein Blick auf Vergaser und Düse bei aufgeklapptem Brenner. Hier werden 20 ml Brennspiritus zum Vorwärmen eingefüllt, angezündet und der Tank aufgepumpt. Tankinhalt ist Super Bleifrei 95 Oktan von der Tankstelle. Das Gerät war bei Eintreffen in Ordnung bis auf die Dichtung oben am Pumpenschacht, was schnelll behoben war.

So sieht die Vorwärmflamme aus. Im Tank is bereits Druck aufgebaut, das Handrad noch geschlossen. Rechts das Flammenbild, das nach ausreichender Vorwärmzeit und einer Minute Betrieb erreicht wird. Die Flamme ist zu einem gtroßen Teil blauweiß. Die Leistung dürfte über 10 kW erreichen und das Geräusch stellt den 2 km entfernten Flughafen in den Schatten. Betrieb im freien ist unbedingt empfehlenswert. Anwendungen: Ursprünglich zum Vorwärmen von LKW Motoren bei großer Kälte, neuerdings auch zum Grillanzünden und Keramikbrennen in Kombination mit einem Verschlag aus feuerfesten Steinen (danke Peter), theoretisch auch zum Löten größerer Werkstücke oder Flambieren von z.B. Crême brûlée (Bild folgt).





Links:

http://www.hytta.de/index_f.htm?petromax/index.htm dem Link zum Petromax Diskussionsforum folgen

http://www.lampenkueche.de/ Peters Lampenküche

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